Gestrickt? Gehäkelt?

Nein! Genäht!

Shirt in Wasserfarben

Ihr braucht noch schnell ein Shirt für den Sommer?

Hier erkläre ich euch, wie ich es gemacht habe. Lasst euch bitte nicht von den unterschiedlichen Farben irritieren, auf einem Nähtreffen mit einer Freundin sind zwei Shirts entstanden.

Shirt in Herbstfarben
Shirt in Herbstfarben

Und das braucht ihr:

Ca. 150 g nicht zu dünnes Bändchengarn (auch Resteverwertung ist möglich), Sprühkleber, ein wasserlösliches Vlies (z.B. Solufix von Vlieseline). Das Vlies liegt ca. 90 cm breit (also einmal die Länge), und ihr benötigt gut 2 Mal euren Umfang. Außerdem Nähgarn, Nähmaschine, Schere und ev. Stecknadeln.

Bändchengarn, Sprühkleber, wasserlösliches Vlies
Bändchengarn, Sprühkleber, wasserlösliches Vlies

Ihr nehmt ein Shirt ohne Arm oder ein einfaches Schnittmuster. Zeichnet den Schnitt des Vorderteils und des Rückenteils auf dem Vlies auf und schneidet es je zwei Mal aus. Achtung! Unbedingt an die Nahtzugaben denken!

Vlies nach einem Shirt zuschneiden
Vlies nach einem Shirt zuschneiden

Ein Vorder- bzw. Rückenteil mit Sprühkleber besprühen (es empfiehlt sich eine Unterlage, z.B. Zeitungspapier). Bändchengarn mehr oder weniger durcheinander auf dem Vlies auslegen. Wenn ihr unterschiedliches Bändchengarn habt, teilt ihr am besten vorher die Knäuel, damit auf Vorder- und Rückteil jeweils gleichviel von dem Garn verteilt werden.

Bändchengarn auf dem Vlies auslegen
Bändchengarn auf dem Vlies auslegen
zweite Schicht Bändchengarn
zweite Schicht Bändchengarn
dritte Schicht Bändchengarn
dritte Schicht Bändchengarn

Noch einmal einsprühen und dann die zweite Schicht Vlies auflegen. Ich habe es zur Sicherheit dann noch mit ein paar Stecknadeln fixiert.

Zweites Vlies auflegen. Bilder von der Vor- und Rückseite.
Zweites Vlies auflegen. Bilder von der Vor- und Rückseite, einmal von link, einmal von rechts gesehen.
Vorder- und Rückseite beim anderen Shirt
Vorder- und Rückseite beim anderen Shirt, auch hier von links und rechts gesehen.

Nun geht es an die Nähmaschine. Zuerst den Rand mit Zickzackstich befestigen.

Rand mit Zickzack-Stich
Rand mit Zickzack-Stich

Dann kreuz und quer über das Vlies steppen. Da ich mit Nähgarnresten gearbeitet habe und ich ein systematischer Mensch bin, habe ich auch hier drauf geachtet, die Farben gleichmäßig auf Vorder- und Rückenteil zu verteilen. Bei der Nahaufnahme sieht man die Steppnähte nicht ganz so gut. Ich habe aber von den helltürkisfarbenen Garnen (auch zwei Töne) mehr als doppelt so viele Nähte wie von lila und grün, das zur Orientierung.

Steppnähte kreuz und quer
Steppnähte kreuz und quer

Zum Schluss die Nähte an den Schultern und die Seitennähten schließen. Aufpassen, wenn ihr die beiden Teile aufeinander legt. Auch hier habt ihr wahrscheinlich zwei unterschiedliche Seiten, wenn ihr bei Rücken- und Vorderteil gleich gearbeitet habt, und zuerst bei beiden Farbe A und dann Farbe B und Farbe C aufgelegt habt. Das Shirt wirkt jetzt sehr fest durch die vielen Nähte und das Vlies.

Das Vlies löst sich schnell auf.
Das Vlies löst sich schnell auf.

Jetzt das Shirt gut spülen und danach trocknen. Fertig!

Rechte Seite des Shirts.
Rechte Seite des Shirts nach dem Ausspülen.
Linke Seite des Shirts.
Linke Seite des Shirts.

Da heute mein Fotograf nicht da war, tragen die Puppen die Shirts. Das Wasserfarbene ist meins!

Shirt von hinten
Shirt von hinten

Beim nächsten Mal werde ich noch öfter über die Ränder bzw. randnah nähen. Jetzt werde ich wohl drei oder vier Punkte, an denen die Bändchen etwas heraushängen, mit der Hand fixieren.

Den Faden werde ich noch mit der Hand annähen.
Den Faden werde ich noch mit der Hand annähen.
Auch hier muss ich noch ein bisschen nacharbeiten.
Auch hier muss ich noch ein bisschen nacharbeiten.

Natürlich zeige ich mein neues Shirt auch bei RUMS und bei froh und kreativ.

8 Gedanken zu „Gestrickt? Gehäkelt?“

    1. Ich trage ein einfaches weißes Trägerhemdchen darunter. Damit die Farben leuchten. Meine Freundin hat es schon mit einem roten Shirt probiert, ich könnte mir aber ein grünes auch gut vorstellen. Ist dann halt mehr Ton in Ton.

  1. och ,das habei ch vor vielen jahren auch mal gemacht 🙂 . hatte schon ganz vergessen, war leide rnicht so richtig haltbar.viel spaß mit shirts und gute haltbarkeit 🙂

    1. Mit der Haltbarkeit habe ich noch keine Erfahrung, dass ist ja schade. Ich habe aber schon Unterschiede entdeckt. Meine Freundin hat mindestens doppelt so viele Nähte gemacht wie ich. Mal schauen …
      Danke für deinen Kommentar.

  2. Also Ihr Nähkünstler seid wirklich unglaublich kreativ!!!…und so geschickt!!!…mit so viel Fantasie!!!
    Herrrlich, was Du, liebe Berit, da gezaubert hast! Meinen Glückwunsch!

    …und alles Liebe
    Heidi

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