Rapunzel – die Mütze zum Loop

Rapunzel - die Mütze zum Loop
Rapunzel – die Mütze zum Loop

Viele von euch warten sicherlich schon auf die Mützenanleitung – und: hier ist sie!

Ich habe mich ein bisschen schwer getan mit der Beschreibung und auch den Fotos. Über 120 Fotos hatte ich zum Schluss, die gesichtet werden mussten, und doch habe ich teilweise das Gefühl, aufgrund der melierten Wolle ist einiges nicht so gut zu erkennen, wie ich mir das gewünscht habe.

Rapunzel - die Mütze. Der Deko-Kopf ist etwas kleiner als mein Kopf. Mir passt die Mütze genau und rutscht nicht in die Augen.
Rapunzel – die Mütze. Der Deko-Kopf ist etwas kleiner als mein Kopf. Mir passt die Mütze genau und rutscht nicht in die Augen.

Grundlage ist die Anleitung für den Loop. Dort ist genau beschrieben, wie die Schlaufen gestrickt werden.

Für die Mütze habe ich auch einen Kordelrand an beiden Seiten gearbeitet. ACHTUNG! Dadurch ist das Bündchen nicht so sehr elastisch. Die Mütze sollte also genau passen oder eher ein klein bisschen weiter sein. Ich habe eine kurze, genau auf meinen Kopf passende Mütze gestrickt (die nicht in die Augen rutscht).

Ich habe mit verschiedenen Breiten experimentiert. Und mich für diese Maschenzahl entschieden:

3 Maschen für den Kordelrand
3 Maschen kraus rechts
24 Maschen für die Schlaufen
3 Maschen kraus rechts
3 Maschen für den Kordelrand

Zusammen: 36 Maschen.

das Bündchen mit dem Rapunzelzopf als Stirnband
das Bündchen mit dem Rapunzelzopf als Stirnband

Wer nur ein Stirnband stricken möchte, wird diese Anzahl der Maschen wahrscheinlich für zu schmal finden. Das Bündchen mit dem einen Zopf hat bei mir eine Breite von 5 cm (gemessen an der fertigen Mütze).

Angeschlagen habe ich mit einem provisorischen Maschenanschlag (Luftmaschenkette) über alle Maschen, also mitten in einer Schlaufe. Meine erste Planung war, durch das Vernähen der Schlaufe nach der Verzopfung die Mütze zu schließen. Aber so einfach ging das nicht.

provisorischer Häkelanschlag - erste Schlaufen - geteilte Schlaufe - Maschenaufnahme für nächste Schlaufe
provisorischer Häkelanschlag – erste Schlaufen – geteilte Schlaufe – Maschenaufnahme für nächste Schlaufe

Mittendrin habe ich festgestellt, dass ich die Schlaufen gar nicht im Kreis verschlungen bekomme, ohne das ein Absatz oder eine Naht zu sehen ist. Das gefällt mir gar nicht. Und so bin ich auf die geteilte Schlaufe gekommen.

die geteilte Schlaufe
die geteilte Schlaufe

Für die Schließung ohne sichtbare Naht musste ich eine Schlaufe offen stricken. Der Beginn mitten in einer Schlaufe ist also nicht notwendig. Wer weniger nähen möchte, kann auch nur die Maschen für die beiden Seiten (Kordelrand und kraus rechts 6 Maschen auf jeder Seite) mit dem provisorischen Häkelanschlag mit der Luftmaschenkette beginnen und dazwischen gleich die Maschen für den Anfang einer Schlaufe aufnehmen.

Ich habe in der Mitte einer Schlaufe mit einer Hinreihe (linke Maschen) begonnen. Dann kann später die Mütze durchgehend mit dem Maschenstich für rechte Maschen zusammengenäht werden. 6 Reihen für die erste (halbe)Schlaufe gestrickt. Dann im Muster weiterarbeiten.

Eine Schlaufe muss zum unsichtbaren Zusammennähen offen gestrickt werden.

Welche Schlaufe du offen strickst, bleibt dir überlassen. Dafür die linke und rechte Seite der Schlaufe getrennt stricken.

Eine halbe Schlaufe wird einfach über die Hälfte der Maschen stricken. Faden abschneiden. Zweite halbe Schlaufe auf der anderen Seite stricken. Das Strickstück bei der nächsten Schlaufe wieder zusammenführen und über alle Maschen weiter stricken.

Ich habe 15 Schlaufen insgesamt gestrickt. Die Anzahl ist natürlich von der Dicke des Garns und des Kopfumfanges abhängig.

Bei der letzten halben Schlaufe habe ich mit einer Hinreihe geendet.

Maschenaufnahme aus dem provisorischen Häkelanschlag
Maschenaufnahme aus dem provisorischen Häkelanschlag

Nun die Maschen vom provisorischen Anschlag aufnehmen. Das Bündchen schließen.

Passt auf, ob alle Maschen die richtige Neigung haben. Ich musste bei eine Reihe die Maschen “umdrehen”, da der Maschenstich ja für Maschen gemacht wurde, die vorher in der Runde gestrickt werden. Dies ist mir leider erst aufgefallen, als ich schon einen Teil zusammengenäht hatte. Und dieses Garn eignet sich absolut nicht dazu, aufgetrennt zu werden (Erfahrungswert!). Jetzt hoffe ich, dass man durch die Melierung und weil die Naht innen liegt, das Ganze nicht so sieht.

Hier sieht man, wo der Kordelrand zusammengenäht wurde. Nicht ganz so schön. Beim nächsten Mal wird es besser...
Hier sieht man, wo der Kordelrand zusammengenäht wurde. Nicht ganz so schön. Beim nächsten Mal wird es besser…

Bei dieser Naht hatte ich wirklich ein Talent, alles zu verschlimmbessern. Auch wie ich mir den Knoten in den Nähfaden gezogen habe, ist mir ein Rätsel.

Denkt auch an den Kordelrand. Die Maschen hierfür genau in der Reihenfolge nähen, in der ihr sonst strickt (also erst die letzte, zweitletzte, drittletzte) oder einfach am Ende beim Vernähen der Fäden den Rand mit eindrehen.

So, jetzt habe ich die Naht mit dem Maschenstich verschlossen, und alle Fäden bis auf den letzten (den werde ich zum Zusammennähen der Schlaufe benutzen) vernäht.

alle Schlaufen verzopfen bis auf die geteilte Schlaufe
alle Schlaufen verzopfen bis auf die geteilte Schlaufe

 

hier noch mal aus einer anderen Perspektive: alle Schlaufen verzopfen bis auf die geteilte Schlaufe
hier noch mal aus einer anderen Perspektive: alle Schlaufen verzopfen bis auf die geteilte Schlaufe

Alle Schlaufen verzopfen, genau wie beim Loop. Zum Schluss bleibt nur die offene Schlaufe übrig. Diese Schlaufe habe ich zusammengesteckt (Sicherheitsnadeln oder wie hier offene Maschenmarkierer), dann auch verzopft und hinterher geöffnet und durch die erste Schlaufe gezogen. Auf der Rückseite wird diese Schlaufe nun zusammengenäht. Ihr könnt den Matratzenstich nehmen oder auch jeden anderen (Rückseite – die Naht ist hinterher nicht zu sehen).

Die Enden der geteilten Schlaufen habe ich mit Maschenmarkierern vor dem Vernähen zusammengefügt. Sicherheitsnadeln funktionieren genau so gut.
Die Enden der geteilten Schlaufen habe ich mit Maschenmarkierern vor dem Vernähen zusammengefügt. Sicherheitsnadeln funktionieren genau so gut.
hier noch einmal aus einer anderen Perspektive: Die Enden der geteilten Schlaufen habe ich mit Maschenmarkierern vor dem Vernähen zusammengefügt. Sicherheitsnadeln funktionieren genau so gut.
hier noch einmal aus einer anderen Perspektive: Die Enden der geteilten Schlaufen habe ich mit Maschenmarkierern vor dem Vernähen zusammengefügt. Sicherheitsnadeln funktionieren genau so gut.

Der Teufel steckt auch hier im Detail bzw. Garn. Die melierte Wolle lässt sich gar nicht gut fotografieren.

Jetzt hast du ein Stirnband. Es könnte so bleiben (mir wäre es allerdings ein bisschen zu schmal), außer du möchtest eine Mütze …

das Bündchen mit dem Rapunzelzopf als Stirnband
das Bündchen mit dem Rapunzelzopf als Stirnband

Nun die Maschen für den Mützenteil aus dem hinteren Teil eines Kordelrands aufnehmen. Ihr könnt aufgrund eures Kopfumfanges und der Maschenprobe aus dem Stirnband oder des Loops ausrechnen. Ich habe aus jeder Randmasche 1 Masche herausgestrickt und jede sechste Masche verdoppelt, indem ich einmal von oben und von unten eingestochen habe. Das sind dann insgesamt 98 Maschen.

Maschenaufnahme aus dem Kordelrand: in die hintere Masche einstechen. Der Pfeil kennzeichnet eine verdoppelte Masche.
Maschenaufnahme aus dem Kordelrand: in die hintere Masche einstechen. Der Pfeil kennzeichnet eine verdoppelte Masche.

Bei einer Gesamthöhe von 16 cm (passend für meinen Kopf) fange ich mit den Abnahmen an.

Der Rand rollt sich ein wenig. Aber ab hier habe ich abgenommen. Der Deko-Kopf ist etwas kürzer als meiner.
Der Rand rollt sich ein wenig. Aber ab hier habe ich abgenommen. Der Deko-Kopf ist etwas kürzer als meiner.

Maschenzahl durch 8 teilen. Wenn dies nicht zutrifft, in der ersten Runde verteilt entsprechend Maschen abnehmen. Eine Runde ohne Abnahmen stricken.

Ich habe ab den Abnahmen mit einem Nadelspiel gestrickt. In der Mitte jeder Nadel ist ein Maschenmarkierer gesetzt, dort und am Ende der Nadel habe ich abgenommen.
Ich habe ab den Abnahmen mit einem Nadelspiel gestrickt. In der Mitte jeder Nadel ist ein Maschenmarkierer gesetzt, dort und am Ende der Nadel habe ich abgenommen.

Acht Maschenmarkierer setzen. Dann immer die zwei Maschen vor den Maschenmarkierern rechts zusammen stricken. Eine Reihe ohne Abnahme. Dann wieder eine Reihe mit Abnahmen. Wenn nur noch acht Maschen übrig sind, noch einmal abnehmen, indem jeweils zwei Maschen zusammen gestrickt werden, jetzt sind noch 4 Maschen übrig. Den Faden abschneiden und durch die übrigen Maschen ziehen. Faden vernähen.

Die Mütze von oben. Gut zu sehen die acht Abnahmepunkte.
Die Mütze von oben. Gut zu sehen die acht Abnahmepunkte.

Gebraucht habe ich 54 g von meiner Wolle.

Rapunzel - die Mütze zum Loop
Rapunzel – die Mütze zum Loop

Viel Spaß beim Nacharbeiten!

Die Mütze ist nicht testgestrickt. Mich interessieren eure Erfahrungen bei diesem doch etwas komplizierteren Strickteil.

Mit diesem Blog-Beitrag besuche ich die Linkpartys von Maschenfein, DvD (Dings vom Dienstag), Creadienstag, Lieblingsstücke und HoT , außerdem noch “froh und kreativ” sowie die fortlaufende Sammlung von Caros Fummeley.

4 Gedanken zu „Rapunzel – die Mütze zum Loop“

  1. Servus Berit!
    Das Set ist superschön geworden, ich finde es immer wieder toll, wie ihr mit Wolle umgehen könnt! Ich freue mich sehr, dass du es beim Dings vom Dienstag zeigst.
    Liebe Grüße
    ELFi

    PS: Ich bin grad total hin und weg. Der Header deines Blogs ist unbeschreiblich kreativ gestaltet!!!

    1. Danke, EELFi, ich bin froh, dass es die “Dienstagsdinge” noch gibt. Den Header hat meine Tochter entworfen.

Kommentare sind geschlossen.