Trip around the world

Bei Patchwork mag ich (neben wohlklingenden Namen und die historischen Geschichten dazu) Muster, die durch Techniken entstehen, die überraschen, wie einfach es gehen kann. Den “Trip around the world” hatte ich mir schon öfter in verschiedenen Tutorials angeschaut, und beschlossen, das ist eine Vorgehensweise, die man sich Schritt für Schritt erarbeiten muss. Also: einfach anfangen. Nun bin ich aber der große Planer …

mein "Trip around the world"
mein “Trip around the world”

… und das war in diesem Fall gut so. Der fertige Quilt sollte eine Größe von 50 x 50 cm haben, und die Quadrate sollten nicht zu klein werden. Ich hatte fünf Streifen Baumwollstoff, Breite je 10 cm. Stoffe wasche ich immer vor dem Nähen. Die Gefahr, dass sie unterschiedlich einlaufen oder bei kräftigen Farben ausbluten, ist mir zu groß.

mein Stoff
mein Stoff

Ich habe das Muster mit vielen kleinen Quadraten gezeichnet. Meine kleinste Version hatte 15 Quadrate in der Länge und Breite (also 225 Quadrate). Das heißt für einen 50×50 cm Quilt, dass die Quadrate eine Seitenlänge von nur 3,3 cm haben. Vielleicht doch etwas zu klein? Reicht mein Stoff dafür (ich habe ja dann viele Nahtzugaben)?

Ich habe mich dann für 7 x 7 = 49 Quadrate entschieden, mit einer Kantenlänge von gut 7 cm (ohne Nahtzugabe). Mit Nahtzugabe beträgt das Maß 8,5 cm.

Zeichnung - so soll mein "Trip around the world" mal aussehen
Zeichnung – so soll mein “Trip around the world” mal aussehen

Aber der ursprünglich Plan, das ich Tubes nähe und diese dann aufschneide (diese Vorgehensweise findet ihr in einigen Anleitungen oder Youtube-Videos im Internet), passte dann nicht mehr, weil ich einfach zu wenig Musterfolgen hatte. Eine einfachere, und doch schnelle Technik musste her.

vier Blöcke aus je neun Quadraten
vier Blöcke aus je neun Quadraten

Hier seht ihr, dass ich eigentlich nur 4 gleiche Blöcke aus je 9 Quadraten brauche, die mit Mittelstreifen zusammengefügt werden. Und diese Blöcke bestehen aus immer den gleichen Streifenfolgen.

Viele ahnungslose Betrachter von Quilts meinen, dass man jedes Stoffstückchen ausschneidet und dann alle aneinander näht. Aber das geht natürlich einfacher und schneller.

Ich rechnete aus, wie viele Quadrate ich maximal von einer Farbe brauchte. Das waren 12. Bei einer Länge von 104 cm bei dem kürzesten Stoff kann ich daraus 12 Quadrate machen, wenn ich die Quadrate mit einer Kantenlänge von 8,5 cm zuschneide (8,5 x 12 = 102). Also schnitt ich erst einmal fünf Streifen mit einer Breite von 8,5 cm zu.

Diese Streifen habe ich gedrittelt (34 cm x 3 = 102 cm), das ergibt später dann 4 Quadrate je kurzem Streifen.

Die kurzen Streifen habe ich in der entsprechenden Folge aneinandergenäht, dann wieder auseinandergeschnitten und zusammen genäht.

Hier das ganze Schritt für Schritt in Fotos:

hier schon in kurze Streifen geschnitten
hier schon in kurze Streifen geschnitten
Die kurzen Streifen sind aneinander genäht...
Die kurzen Streifen sind aneinander genäht…
... und wieder zerschnitten.
… und wieder zerschnitten.
Langsam nimmt es Formen an.
Langsam nimmt es Formen an.
Das Top ist fertig.
Das Top ist fertig.

Jetzt hatte ich ein Top (der Name im Patchwork für die obere Seite eines Quilts). Natürlich weiß ich, was ich daraus mache. Es wird eine Kissenplatte.

Ich habe mir einen dunkelblauen Stoff für die Rückseite ausgesucht und mich dafür entschieden, die Randeinfassung aus dem Rückseitenstoff zu machen. Je nach dem, was ihr aus eurem Top machen möchtet, braucht ihr keine “Binding” (Randeinfassung), aber quilten (mit Vlies und Rückseitenstoff) solltet ihr das gute Stück auf jeden Fall.

Rückseitenstoff, Vlies und Top
Rückseitenstoff, Vlies und Top

Dafür schneidet man den Stoff für die Rückseite in der benötigen Größe zu. Diesen Stoff mit der rechten Seite nach unten legen. Darauf kommt das Vlies, und dann das Top. Ich habe meine Kissenplatte schmal neben den Nähten gequiltet (Schattenquilten). Jetzt sind Top, Vlies und Unterstoff miteinander verbunden. Wie das Ganze Schritt für Schritt geht, könnt ihr in diesem Foto-Tutorial nachlesen. Dort ist auch gut erklärt, wie man Briefecken näht.

Ansatz zur Briefecke.
Ansatz zur Briefecke.
vorbereitete Briefecke
vorbereitete Briefecke
Die Briefecke nähe ich immer mit der Hand (sind ja nur ein paar Stiche).
Die Briefecke nähe ich immer mit der Hand (sind ja nur ein paar Stiche).
Und hier ist auch schon der Rand genäht.
Und hier ist auch schon der Rand genäht.
Detailfoto Randeinfassung
Detailfoto Randeinfassung
Fertig - jetzt nur noch bügeln.
Fertig – jetzt nur noch bügeln.

So, fertig ist meine Kissenplatte! Und wie es damit weiterging, zeige ich euch in den nächsten Tagen!