– Meine ersten Erfahrungen mit Knetbeton – oder: da mache ich doch erst mal etwas Kleines, es werden Nähgewichte –
Auf der Creativa 2018 habe ich mir eine Tüte mit Knetbeton gekauft.
Also, in der Tüte ist natürlich kein Beton, sondern das Pulver, um den Knetbeton anzurühren. Da ich noch nie der Mensch war, der einfach anfängt, war ich vorherauf der der Seite des Herstellers, wo auch einige Videos zu sehen sind. Und das lange Video über die Creativa hatte ich mir auch angeschaut.
Ich habe beschlossen, am Anfang etwas Kleines aus dem Knetbeton zu machen. Nähgewichte finde ich eine schöne Sache, und ich könnte sie hinterher selbst gebrauchen, oder, wenn sie gut gelungen sind, auch verschenken.
Da brauche ich erst mal etwas Schweres:
Meine Muttern (ich gehe mal davon aus, dass der Knetbeton allein nicht schwer genug ist) haben einen Durchmesser von 3 cm. Ich hatte die größten im Baumarkt gekauft.
Das Pulver habe ich auf der Terrasse abgefüllt (es staubt), die Knetarbeit allerdings drinnen gemacht. Dafür braucht ihr unbedingt eine Unterlage, so wie meine alte Basteldecke.
Ein bisschen Probleme hatte ich am Anfang mit der Konsistenz, vor allen Dingen, da die Angaben auf der Tüte und dem beigefügten Prospekt sich widersprachen (5 oder 9 Teile Knetbeton und ein Teil Wasser?). So war meine Masse erst etwas dünn, ich habe dann einfach noch etwas Pulver dazu geknetet.
Ich habe etwas Knetbeton zu einer Platte geklopft und dann von oben und unten um die Mutter (das Loch in der Mitte erst mit etwas Masse ausfüllen) gelegt. Ich habe verschiedenes ausprobiert: in der Hand oder auf dem Tisch rollen, oder auf dem Tisch formen, und zum Schluss habe ich dann meine Deko “draufgeklebt” (einfach in den Knetbeton gedrückt).
Es empfiehlt sich noch, ein Gefäß mit Wasser bereitzustellen. So kann man zwischendurch die Hände hineintauchen und mit ein wenig Wasser den Beton wieder knetfähiger machen.
Leider konnte ich zwischendurch keine Fotos machen (Handschuhe voller Knetbeton-Masse).
Dann, das letzte Nähgewicht, soll mein Meisterstück werden:
Vor einiger Zeit habe ich diese Anleitung für Fimo gefunden, süße kleine Donuts. Ich weiß leider nicht mehr, in welchem Blog ich darüber gelesen hatte, aber dort habe ich den Link zu dieser Seite gefunden.
Mit den Streuseln habe ich mich etwas schwer getan. Am Ende habe ich die Reste des Knetbetons einfach in den Händen zerrieben und auf die Basteldecke fallen lassen.
Mit den Handschuhen hatte ich ein kleines Problem: das erste Paar Handschuhe war ganz schnell an den Fingerspitzen kaputt. Das zweite Paar habe ich dann nicht ganz so straff über die Fingerkuppen gezogen, dadurch hatte ich nicht ganz so viel Gefühl. Ich werde wohl stabilere Handschuhe besorgen.
Am Ende habe ich die Deko mit etwas Wasser und Wattestäbchen abgeputzt.
An Bearbeitungszeit war ein bis zwei Stunden angegeben. Ich habe, einschließlich des Knetens am Anfang, 50 Minuten gebraucht. So kann ich leider nichts dazu sagen, wie lange man wirklich maximal die Knetbeton-Masse bearbeiten kann.
Dann habe ich die Nähgewichte in Frischhaltefolie gepackt und ein paar Tage zum Trocknen an die Seite gelegt, dass passte ganz gut, da ich sowieso nicht so viel Zeit hatte.
Und so sehen sie jetzt aus:
Jetzt kommt die Stunde der Farbe. Das Teilchen mit dem Zentimetermaß habe ich mit Wasserfarben angemalt. Die Farbe wurde von dem Beton aufgesogen und war sofort trocken. Der Beton schien noch etwas durch.
Die zwei anderen habe ich mit Acrylfarben angemalt. Bei dem Donut habe ich die Streusel zuerst vorsichtig gefärbt und dann mit Zahnstochern auf die feuchte Farbe gesetzt.
Noch ein kleiner Trick beim Bemalen des Bodens: im Eierkarton trocknen die Nähgewichte gut.
Nachdem die Farben trocken waren, habe ich sie noch mit Klarlack besprüht (natürlich wieder eine Arbeit an der frischen Luft).
Dabei haben sich auf dem roten Nähgewicht weiße Spuren gebildet. Mein Mann hat mir später erklärt, dass das eine chemische Reaktion war. Ich finde es jetzt nicht so schlimm, es sieht einfach leicht gebraucht aus, auch dadurch, dass die Wasserfarben ja nicht richtig gedeckt haben. Wer das nicht möchte, kommt mit den Acrylfarben sicher besser zurecht.
Meine Favoriten sind die Nähgewichte mit den Knöpfen (Zentimetermaß und Fingerhut). Und welche gefallen dir?
Und jetzt warte ich mal noch ab, wie gut die Zuckerstreusel und die Glaskugeln im Dauertest haften …
Mit diesem Blog-Beitrag besuche ich die Linkpartys Dienstagsdinge, HoT und Creadienstag .
Hallo!
Ja eine mega tolle Idee mit den Gewichten. Ich suche schon lange nach einer guten Idee für Stoffgewichte. Soagar mit Anleitung vielen Dank.
Schöne Grüße von Sabine
Zwar weiß ich nicht, wozu man Nähgewichte braucht (ich nähe leider nicht), aber sie sind supercool geworden! Wäre doch auch eine gute Idee, es mit Kinder zu machen – vielleicht für den Kaufladen oder als Briefbeschwerer…
Liebe Grüße
Ingrid
Hallo Ingrid,
danke für deinen Kommentar! Nähgewichte legt man auf Stoff und Schnittmuster, um diese zu beschweren und zusammenzuhalten während des Zuschneidens. Man braucht es unbedingt für empfindliche Stoffe, bei denen Nadeln Löcher verursachen, die bleiben und/oder Schaden anrichten (z.B. auch bei Leder, wie Regula schon schrieb). Oder auch einfach nur, wenn es etwas schneller gehen soll, und man andere schwere Sachen wie Locher, Bücher usw. nicht nehmen möchte. Schönes Handwerkszeug ist immer eine feine Sache.
Für Kinder etwas zu machen ist eine gute Idee, beim Arbeiten mit Knetbeton mit Kindern sollten diese so verständig sein, dass sie mit der Knetmasse an den Handschuhen nicht ins Gesicht fassen (Beton ist ätzend).
Liebe Grüße
Berit
Vielen Dank, liebe Berit, für deine ausführliche Erklärung! Ja, mit schönem Handwerkszeug geht die Arbeit gleich viel besser und macht Freude. Für Kinder könnte man als Alternative vielleicht sogar einen Salzteig verwenden. Vielen Dank für die tolle Idee!
Wünsche dir eine gute Woche und grüße herzlich
Ingrid